Haben Sie sich auch schon mal gedacht: „Da hätte ich eigentlich eingreifen müssen!“? Vielleicht wurde jemand in Ihrem Umfeld gemobbt oder sogar angegriffen. Eigentlich wissen wir genau, dass das nicht richtig ist, aber manchmal fehlt einfach der Mut, einzuschreiten. Damit Sie fürs nächste Mal besser vorbereitet sind, haben wir ein paar Tipps:

Jeder kann helfen

Wo sind eigentlich die tapferen Ritter, wenn man sie mal braucht? Gut, sie kommen vielleicht nicht auf einem Schimmel angeritten wie im Märchen, aber es gibt sie auch im echten Leben! Zum Beispiel Tessa, die einem Migranten geholfen hat, der verbal in einer U-Bahn angegriffen wurde: „Ich bin, ganz ehrlich, nicht die Mutigste, aber in der Situation, da musste ich einfach was machen. Und ich habe dem Herrn meinen Sitzplatz angeboten und die Jugendlichen, die ihn gemobbt haben, die waren auf einmal super irritiert und haben ihn, Gott sei Dank, auch in Ruhe gelassen.“

Konkrete Tipps für Zivilcourage

Tessa hat gehandelt, noch bevor die Situation eskaliert ist. Damit hat sie ganz intuitiv eine Regel für Zivilcourage befolgt. Mehr dazu von Céline Sturm vom WEISSEN RING, Deutschlands größter Opferschutzorganisation: „Es gibt mehrere Regeln oder auch Tipps, die man beachten kann, wenn man eine brenzlige Situation beobachtet. Wichtig ist zum Beispiel zu schauen, ob man auch aus der Distanz heraus helfen kann, damit man nicht selbst sich auch noch in Gefahr bringt – also beispielsweise die 110 wählen. Oder auch gezielt Menschen in der Nähe ansprechen, damit man nicht allein eingreifen muss.“

Unterstützung vom WEISSEN RING

Grundsätzlich geht es immer darum, hinzuhören und hinzusehen. Nicht wegzuschauen oder gar wegzugehen. „Zu einem Notfall oder einer bedrohlichen Situation kann es jederzeit kommen“, betont Céline Sturm. „Deswegen ist es uns immer besonders wichtig, dass potenzielle Betroffene auch gut vorbereitet sind, indem wir ihnen Tipps an die Hand geben und aufzeigen, wie man in solchen Situationen reagieren kann. Und darüber hinaus sind wir natürlich auch für Betroffene da, wenn sie Opfer geworden sind.“