Mal Hand auf’s Herz. Jeder von uns, der im Urlaub auf Entdeckungsreise geht, möchte eigentlich neben den bekanntesten Sehenswürdigkeiten auch die versteckten Perlen erleben. Für Ihren nächsten Besuch in Hamburg empfehlen wir dafür das Grindelviertel.

Geschichte und Jüdische Kultur im Grindelviertel

Der Grindel ist ein spannendes und lebendiges, aber auch unaufgeregtes Viertel in Hamburg. Unweit vom Zentrum erlebt man hier Geschichte und vor allem jüdische Kultur, sichtbar wie unsichtbar. Wir gehen auf Spurensuche mit Quartiersmanagerin Harriet Witte: „Was wohl jeder kennt sind die Stolpersteine, dazu kommt eine Vielzahl von Orten jetzt wieder aufblühenden jüdischen Lebens. Sie sollten unbedingt zum Joseph-Carlebach-Platz, wo bis 1938 die Bornplatzsynagoge stand. Heute sehen Sie das Deckengewölbe im Originalmaßstab als Mosaik auf den Boden projiziert. Derzeit laufen die Planungen zum Neubau einer Synagoge an diesem Standort. Sehenswert ist auch ein Wandbild an einem Universitätsgebäude im Grindel, das das jüdische Leben darstellt, und auch das Joseph-Carlebach-Bildungshaus – eine jüdische, staatlich anerkannte Schule ist sehr reich an Geschichte.“

Tipp: „Theater der Menschlichkeit“

Für eine kleine Pause empfehlen wir das Café Leonar mit israelisch-levantinischen Speisen und vor allem mit einer tollen Atmosphäre, mit jüdischer Literatur in den Regalen und regelmäßigen Events. Noch mehr Kultur gibt es bei den Hamburger Kammerspielen. Sewan Letchinian ist der Künstlerische Leiter. Er erzählt: „Unsere Kulturstätte gilt seit ihrer Gründung im Jahr 1945 durch die legendäre jüdische Künstlerin Ida Ehre als „Theater der Menschlichkeit“. Das ist es bis heute. Das kann man an den Veranstaltungen und Themen unseres Spielplans erkennen. Ein besonderes Highlight ist unser Logensaal und dort die Originaldeckenbemalung in Form von Davidsternen.“